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   Das war meine Zeit bei der Schaustellerfamilie Kalbfleisch aus Bad Wildungen.

Um überhaupt mitreden zu können, muss man zumindest schon einmal auf Reise gewesen sein. Diese Erfahrung habe ich in jungen Jahren 1970 bei der alt eingesessenen Schaustellerfamilie Kalbfleisch aus Bad Wildungen gemacht. Nach dem Tod meiner Mutter, entschloss ich mich mit 19 Jahren spontan auf der Kirmes zu arbeiten. Also fuhr ich mit der Bahn von Warburg meiner Heimatstadt ins 34 km entfernte Kassel in Hessen, wo gerade das Zisselfest aufgebaut war. Der Platz lag damals noch an der Leipziger Straße, also wenn man stadtauswerts in Richtung großer Kreisverkehr Bettenhausen über die Fuldabrücke kommt auf der rechten Seite. Als ich da ankam standen drei Autoscooter auf dem Messegelände. Distel aus München, Schellberg aus Kassel und Kalbfleisch aus Bad Wildungen. Ich sah mir die drei Fahrgeschäfte genauer an, und merkte recht schnell, das der Scooter Kalbfleisch die richtige Wahl war. Das Fahrgeschäft war sehr gepflegt und die Mannschaft Sympathisch, was wollte ich also mehr. Im Kassenwagen saß die Chefin, Frau Inge Kalbfleisch mit einer wunderbaren Stimme am Mikrofon. Ich muss ganz ehrlich sagen, das ich es nicht bereut habe hier gearbeitet zu haben. Aus diesem Grund habe ich mich auch entschlossen diese Homepage über die Schaustellerfamilie zu machen. Mit meinem Eintritt bei Kalbfleisch formierte sich die Mannschaft wie folgt. Vorarbeiter Kurt Strickert, Hans Eisenherz, Siegfried (Siggi) und ich. Von meinem Vorarbeiter Kurt Strickert mit dem ich 2017 telefonierte erfuhr ich, das Hans Eisenherz schon leider verstorben sei. Noch soviel dazu, das arbeiten in diesem Team hat mir großen Spaß gemacht, immerhin konnte man beim Abbau buchstäblich eine Nadel fallen hören, keiner hat rumgeschrien wie an so manch anderen Fahrgeschäften. Außerdem war da noch eine Eigenschaft die mir gefiel, auf jeden Platz waren wir immer die ersten, die Strom und Wasseranschluss hatten. An folgende Plätze kann ich mich noch erinnern, ich weiß aber nicht mehr so genau in welcher Reihenfolge. Kassel, Melsungen, Bad Wildungen, Hofgeismar, Fritzlar, Borken (Hessen), Homberg (Effze), Bebra, Heusenstamm, Gladenbach, Treysa, Witzenhausen und Baunatal. Ach ja, da waren noch zwei rote Einsitzer - Chaisen die wir hatten, die waren ganz schön schnell und verständlicherweise ständig besetzt. Wenn Mal eine frei war, dann habe ich mir diese geschnappt, und bin damit im stehen eine Runde Rückwerts gefahren, soll heißen, mit der linken Hacke vom Fuß Gas gegeben, und den rechten Fuß auf den Gummiring gestellt. Dann mit der linken Hand ins Lenkrad gegriffen, und mit der rechten Hand an der Stromstange mich fest gehalten. Das war Megageil, nur leider wollten meine lieben Kollegen mich zu anfangs immer wieder zu Fall bringen, in dem sie mich Frontal und seitwerts mit voller Wucht rammten, meine Güte das hat vielleicht gescheppert. Das wars dann aber auch, mich haben die nicht runtergeholt, und somit haben sie mich endlich Akzeptiert. Ich war also angekommen, und nun jetzt auch einer von ihnen. Was ich noch unbedingt loswerden muss, die Mutter meiner Chefin Frau Lotti Fleischhauer war eine Herzensgute Frau, leider ist sie auch schon verstorben. Sie hat immer dafür gesorgt, dass ich während der Spielzeit ordentlich aussah, und hat mir oft genug neue Klamotten zum anziehen gekauft. Ich weiß noch wie sie sagte:´´ Ich habe ihnen was neues zum anziehen mitgebracht, probieren sie es Mal an, ob es passt´´. Es hat meistens gepasst. Abschließend wünsch ich mir ganz viele Einträge im Gästebuch. Es war eine schöne Zeit beim Schaustellerbetrieb Kalbfleisch aus Bad Wildungen.     

                                                                                        Herzlichst Reiny Ertzsänger

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So sah der Mannschaftswagen zu meiner Zeit bei Kalbfleisch aus, Vorne (Deichsel) war das Abteil vom Vorarbeiter Kurt Strickert

und Hans Eisenherz und hinten das Abteil von Siegfried (Siggi) und mir.

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Der Kassenwagen war zu meiner Zeit ganz weiß, und er hatte ein Runddach. Außerdem hatter er Links über die Doppelachse

zwei Fächer für die (Fahrbahn) das mit jeweils einer Rollade mit einer Kurbel zum Hoch oder runter drehen vorgesehen war.

Und neben der Chip - Kasse Rechts befand sich noch eine Tür mit einer Treppe davor, wo sich die Werkstatt befand.

 

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Und das waren die zwei Einsitzer - Chaisen

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Der Autoscooter von Kalbfleisch sah zu meiner Zeit noch so aus, er hatte an der Frontseite,

wo hier die Pfeile zu sehen sind, weisse Neon - Licht - Röhren.

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